Die Moody’s Ratings hat am Dienstag die Investitionsempfehlung „Baa3“ und das Langfristrating der Mol zurückgezogen. In ihrer in London veröffentlichten Entscheidung betonte die internationale Ratingagentur, dass das Rating des ungarischen Öl- und Gaskonzerns aus eigenen geschäftlichen Überlegungen aufgehoben wurde.
Die Moody’s hat in der Erklärung keine weiteren Details genannt. Die allgemeine Verfahrensregelung des Unternehmens hebt jedoch hervor, dass eine solche Rücknahme keine Bedenken hinsichtlich der Kreditwürdigkeit des betroffenen Schuldners oder der Qualität seiner Unternehmensführung signalisiert.
Zum Zeitpunkt der Rücknahme hatte das Rating der Mol einen positiven Ausblick. Die Mol gilt laut Moody’s als eines der führenden integrierten Öl- und Gasunternehmen in Mitteleuropa, mit einem Umsatz von etwa 24,6 Milliarden Dollar und einem Vermögensbestand von rund 21,2 Milliarden Dollar Ende 2023.
Bereits im Dezember 2022 hatte Moody’s den Ausblick der Mol von stabil auf positiv angehoben und damit eine mögliche Verbesserung des Ratings signalisiert. Die damalige Begründung hob hervor, dass die Diversifikation und die Ertragskraft der Mol seit 2018 zugenommen haben und die Kreditkennzahlen des Unternehmens sehr stark sind.
Die Öl- und Gasförderung der Mol hatte sich auf einem Niveau von etwa 90.000–100.000 Barrel Öläquivalent pro Tag stabilisiert, unter anderem aufgrund neuer Vorkommen in Kroatien, Aserbaidschan und Kasachstan, so Moody’s.
Darüber hinaus betonte die Agentur, dass die Mol in der mittel- und osteuropäischen Region eine bedeutende Marktpräsenz und führende Positionen einnimmt. Der Nelson Complexity Index des Unternehmens – ein Maß für die Komplexität und den Entwicklungsstand der Raffinerieaktivitäten – liegt über dem Durchschnitt. Dadurch ist die Mol in der Lage, margenstarke raffinierte Produkte auch aus schwerem, schwefelhaltigem Rohöl herzustellen.